Trinkwasserversorgung

Wasserhärte

Wasserhärte und Trinkwasserwerte – wichtig für Wäsche und Geräte sowie zur allgemeinen Information

Der Deutsche Bundestag hat am 01. Februar 2007 die Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz – WRMG -) vom 01. Januar 1987, beschlossen. Nach § 9 dieses Gesetzes haben die Wasserversorgungs-unternehmen dem Verbraucher den Härtebereich des von ihnen abgegebenen Trinkwassers mindestens einmal jährlich mitzuteilen.

Die Härtebereiche sind wie folgt anzugeben: weich, mittel, hart.

Die Angaben müssen in Millimol (mmol) Calciumcarbonat (CaCO3) je Liter (l) [CaCO3 mmol/l] – der international gebräuchlichen Einheit für die Härte von Wasser – erfolgen.

Es gilt folgende Einstufung:

Härtebereich weich: weniger als 1,5 CaCO3 mmol/l = 8,4 Grad deutsche Härte (°dH) ehemaliger Härtebereich 1 = bis 7,3°dH)
Härtebereich mittel: 1,5 bis 2,5 CaCO3 mmol/l = 8,4 bis 14°dH (ehemaliger Härtebereich 2 = 7,3°dH bis 14°dH)
Härtebereich hart: hart: mehr als 2,5 CaCO3 mmol/l = mehr als 14°dH – ohne Grenze nach oben (ehemaliger Härtebereich 3 = 14°dH bis 21°dH)

Der ehemalige Härtebereich 4 = über 21°dH ist entfallen.

Durch die Stadtwerke Coswig (Anhalt) wird Trinkwasser im Härtebereich weich geliefert (7,1°dH).

Die Grenzwerte sind in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) festgelegt. Die Überwachung des Trinkwassers erfolgt über das Gesundheitsamt beim Landkreis Wittenberg und durch das Labor für Wasser und Umwelt GmbH Wittenberg (LWU) im Auftrag der Stadtwerke Coswig (Anhalt).

 

Durch die Wasserhärte wird angegeben, wie viele Erdalkalimetalle (Calcium und Magnesium) sich im Wasser befinden. Die Wasserhärte ist umso höher, je mehr dieser Stoffe sich im Wasser befinden. Dieses ist jedoch nicht schädlich, da Calcium und Magnesium (Bestandteile von Kalk) für den Menschen lebenswichtige Mineralstoffe sind, die zum Beispiel dem Aufbau von Knochen und Zähnen dienen und für den Energiestoffwechsel des menschlichen Körpers unerlässlich sind.

Die Angabe der Wasserhärte ist für die richtige Einstellung von technischen Geräten, z. B. von Kaffeevollautomaten, Geschirrspülern und Wasch-maschinen von Bedeutung. Damit das Gerät optimal arbeiten kann, sollte der Wert der Wasserhärte eingestellt werden.

Bei hohen Wasserhärten kommt es zu Kalkablagerungen und zu einem höheren Spül- und Waschmittelverbrauch. Auch für das Gießen der Zimmerpflanzen sowie für Lebens- und Genussmittel ist eine hohe Wasserhärte oft unvorteilhaft. Beispielsweise ändert sich der Geschmack von Heißgetränken, wie Kaffee oder Tee, bei einer hohen Härte des Wassers, da sich die jeweiligen Aromen nicht richtig entfalten können. Zum Brühen von Kaffee ist ein Härtegrad zwischen 5°dH und 9°dH sowie ein pH-Wert bei 7 optimal, da der Kaffee bei diesen Werten seine Aromen voll entfalten kann.
Grundsätzlich gilt: Je weicher das Wasser ist, desto vorteilhafter ist es im Geschmack. Deshalb wird weiches Wasser zum Trinken angenehmer als hartes Wasser empfunden. Als eine unangenehme Eigenschaft des weichen Wassers wird manchmal die verstärkt entstehende Schaumbildung, zum Beispiel beim Händewaschen, genannt.

Die Wasserhärte wirkt sich auch auf die Leitfähigkeit des Wassers aus. Die Leitfähigkeit des Wassers wird durch die in ihm gelösten Ionen hervorgerufen. Je kalkhaltiger das Wasser, desto schlechter ist die Leitfähigkeit.

Die Angabe der Leitfähigkeit ist für die richtige Einstellung, z. B. von Wäschetrocknern von Bedeutung, da Wäschetrockner in der Regel den Leitwert messen, um den Feuchtegehalt der Wäsche zu erfassen und anhand des Messwertes dann den Trockengrad bestimmen. Aus diesem Grund sollte – falls möglich – zur genauen Kalibrierung des Leitfähigkeitssensors, der Wert der Leitfähigkeit des Wassers eingestellt werden, um das Trockenergebnis zu optimieren.